Blutkohle stoppen!

Tripodaktion von Endegeländer, erkennbar an den weißen Maleranzügen der Demonstrierenden. Auf dem Banner steht Blutkohle stoppen, Energiekonzerne vergesellschaften. im Tripod 2 Menschen, einer davon sitzt im Rollstuhl. im Vordergrund die Pressesprechendeperson im E-Rollstuhl und mit Beatmungsgerät. Das Bild wirkt surreal weil es durch Fackel und Rauchtöpfen in der Dunkelheit erleuchtet wird

(Kletter)Aktion mit Ende-Gelände am 6. April 2024 in Gelsenkirchen

Ende Gelände hat mit zwei Aktionen in Gelsenkrichen zeitgleich gegen die Kohlekraft und den Import von Blutkohle aus Columbien für den Betrieb des Steinkohlekraftwerks Scholven von Uniper Protestiert. Auf den Schienen der Kohlebahn und auf einer der Zufahrtstrassen zum Steinkohlekraftwerk.

Die Polizei hat die Aktionen geräumt, zuerst die Tripod-Aktion und dann die Schienen Blockade. Aktivistis vom Rollfenden Widerstand waren auch dabei! Pressesprechende Person hat eine sichtbare Behinderung. Fand ich gut.

Die Räumung der Tripodaktion wo ich mit meinem Rollstuhl im Tripod hing verlief okay (nach ca. 10 Stunden Aktion war ich unten). Was die Klettereinheit angeht, da witzelte einer, ich solle sie positiv bei Google bewerten. Nur, Google ist zu meiden! und zum Klettern: Die Leiter auf dem nagel neuen Polizeiauto war etwas wackelig (weil das Fahrzeug es selbst war, nicht abgestützt wie zb bei Feuerwehrleiter), ein Polizist hat außerdem mit angezogenem Klettergurt geraucht (no go!)

Hier gibt es eine Bildegalerie der Tripodaktion. und unten die PM von Ende Gelände

Bildergalerie

Pressemitteilung

Gelsenkirchen, 06.04.2024, 15:00

Seit heute Morgen um 5:30 Uhr wird das Steinkohlekraftwerk Scholven in Gelsenkirchen von Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände blockiert. Seit über neun Stunden ist das Kraftwerk damit von der Steinkohlenachfuhr abgeschnitten. Bereits gestern kam es durch eine Blockadeaktion in den Niederlanden zur Unterbrechungen bei der Steinkohlelieferung vom Hafen in Rotterdam nach Deutschland. Ende Gelände und die niederländische Gruppe „Kappen met Kolen“ wollen den sofortigen Kohleausstieg erreichen.

Dazu Jule Fink, Sprecherin von Ende Gelände:

„Wir blockieren das Kohlekraftwerk Scholven und sorgen dafür, dass zumindest heute die CO2 Emissionen dieser Drecksschleuder gestoppt werden. Die Bundesregierung verweigert den Kohleausstieg, indem sie Klimakiller-Anlagen wie diese für systemrelevant erklärt und einfach weiterlaufen lässt. Das lassen wir nicht zu. Die Blockade steht stabil, auch wenn jetzt geräumt werden soll. Und wir sagen jetzt schon: Wir werden wiederkommen, solange auch nur ein einziges Kohlekraftwerk seinen Dreck in die Atmosphäre bläst, damit Konzerne wie Uniper weiter Gewinne machen können. Wir nehmen den Kohleausstieg selber in die Hand.“

Das Steinkohlekraftwerk Scholven hatte wie 15 andere Kohlekraftwerke zu Ostern vom Netz gehen sollen. Nun wurden seine beiden mit Steinkohle betriebenen Kraftwerksblöcke als systemrelevant eingestuft und werden wie 71 weitere Steinkohleblöcke in Betrieb bleiben. Die letzten sollen erst 2038 vom Netz gehen. Kohle gilt als besonders klimaschädlicher Brennstoff. In der Kritik der deutschen und niederländischen Aktivist*innen steht dabei auch der Import von Steinkohle aus Kolumbien, die in deutschen Kraftwerken verfeuert wird. Denn sie richtet auch bei ihrem Abbau vor Ort extreme ökologische Schäden an, den Betreibern der Minen werden zudem immer wieder Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Jule Fink, Sprecherin von Ende Gelände:

“Hier im Kraftwerk Scholven verbrennt Uniper Blutkohle aus Kolumbien. Für den Strom, der hier produziert wird, werden in Kolumbien Menschen aus ihren Dörfern vertrieben, vertrocknen die Felder wegen des enormen Wasserverbrauchs der Mine, schuften die Arbeiter*innen in den Tagebauen unter menschenverachtenden Bedingungen und wird der Protest dagegen mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Wir wollen die großen Energiekonzerne vergesellschaften. Denn nur so können wir die Ausbeutung im Gobalen Süden beenden und den uneingeschränkten Zugang zu sauberem Strom für alle garantieren. Schluss mit fetten Krisengewinnen auf dem Rücken der Schwächsten. Demokratisch und dezentral wollen wir gemeinsam darüber entscheiden, wie Energie erzeugt, verwendet und wie sie verteilt wird.”

Ende Gelände ist durch Massenaktionen zivilen Ungehorsams rund um die deutschen Braunkohlereviere bekannt geworden, an denen sich meist mehrere tausend Menschen beteiligten. Neben Kohle war zuletzt vor allem Gasinfrastruktur Ziel von Blockaden. In diesem Jahr setzt das Bündnis auf kleinere regionale Aktionen. Mit den koordinierten Protesten in Deutschland und den Niederlanden wird erstmals die europäische Lieferkette der kolumbianischen Steinkohle zum Ziel von Aktionen. Ende Gelände will den Ausstieg aus allen fossilen Energien und eine Vergesellschaftung von Energiekonzernen erreichen.

weitere Bilder

Auf dem Ende Gelände flickr Account finden Sie Fotos von aktuellen und vergangenen Aktionen. Bei Interesse an einer Nutzung, wenden Sie sich bitte an die dort verlinkten Fotograf*innen: https://www.flickr.com/photos/133937251@N05/albums

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